Das Zeithainer Lustlager von 1730
Vom 31. Mai bis 28. Juni wird das Manövergelände zwischen Zeithain, Radewitz, Streumen und Lichtensee von ca. 30.000 Soldaten und Offizieren, erstmalig beübt. In der Geschichtsschreibung ist daher auch oft der Name: "Campement zu Radewitz" zu finden.
Die im Norden des sächsischen Kurfürstentums gelegene plateauartige "Zeithainer Niederterasse" eignete sich als militärisches Manövergebiet und insbesondere als Schießplatz ausgesprochen gut, weil:
- eine günstige Logistik durch die Elbe als Hauptversorgungsweg zur Landeshauptstadt DRESDEN bestand;
- wohlhabende Elbbauern die Einquartierung und Versorgung der Soldaten sicherstellen konnten;
- eine günstige Übungsplatzlage zu Preußen, als umworbenen Bündnispartner, bestand;
- relativ ebene Oberflächenbeschaffenheit ideal war für Exerzier- und Schießübungen abzuhalten;
- im Bereich der Gohrisch-Heide relativ nähstoffarme Böden (dadurch landwirtschaftlich unattraktiv) vorherrschten.
Ein in nördlicher Richtung gelegener restaurierter Obelisk (neben 2 weiteren nahe Glaubitz) aus sächsischen Buntsandstein zeugt noch heute als Grenzstein vom lengendären "Zeithainer Lager".

In der Bevölkerung in und um Zeithain sprach man kurze Zeit später vom "Lustlager", weil neben dem militärischen Übungsbetrieb unter Regie des sächsischen Kurfürsten "August der Starke", viel mehr des nachts gefeiert und geschlämmert wurde. Schließlich waren auch alle Hofdamen von Dresden mit vor Ort.
Somit entstand nach dem Zeremoniell im Volksmund die Bezeichnung "Zeithainer Lustlager".