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... auch Zeithain bleibt nicht verschont

... auch Zeithain bleibt nicht verschont

Zeithain 1933 - 1945

1935

Mit Einführung der Wehrpflicht und Remilitarisierung des TÜP, wurde auch das Ende der zivilen Nutzungsphase besiegelt. Zwangsumsiedlungen für alle diejenigen, die nicht dem militärischen Nutzer dienlich sein konnten, waren an der Tagesordnung.

Im gleichen Jahr wird die Heeresoberförsterei Zeithain (Heeresforstbezirk Zossen) zur forstlichen Bewirtschaftung des Truppenübungsplatztes in die am östlichen Platzrand gelegenen HEIDEHÄUSERN eingerichtet.

Heeresoberförsterei im Alten Lager Zeithain
Heeresoberförsterei im Alten Lager Zeithain

1937

Infolge des zunehmenden Motorisierungsgrades der Wehrmacht nahm neben dem regulären Schießbetrieb über alle Kaliber, auch der Fahrübungsbetrieb einen beachtlichen Stellenwert in der Nutzung des TÜP ein. So entstand nördlich von Gohlis entlang der "Langen Berge" ein spezielles Fahrgelände für diese Ausbildungsinhalte (in der späteren sowjetischen Nutzsphase das "TANKODROM").

Schanzarbeiten auf dem TÜP Zeithain; im Hintergrund: Protzkraftwagen KRUPP-PROTZE (Kfz. 69) und m. gl. Pkw. (Kfz. 15)
Schanzarbeiten auf dem TÜP Zeithain; im Hintergrund: Protzkraftwagen KRUPP-PROTZE (Kfz. 69) und m. gl. Pkw. (Kfz. 15)

1938

Bernhard-Hermann RAMCKE (später General der Fallschirmjägertruppe) wird mit seiner Familie nach Zeithain versetzt, um hier den ehemaligen TÜP wieder einzurichten und in Dienst zu stellen. Ab hier beginnt seine Fallschirmjägerkarriere: 1941 Einsatz auf KRETA, 1942 an der Seite ROMMEL`S in Nordafrika, 1944 Festung Brest in der Bretangne, Frankreich. Seine Familie wohnt bis 1945 in "Zeithain Lager".

 

1939
Mit dem Ausbruch des II. Weltkrieges nimmt der TÜP Zeithain eine ähnliche Rolle wie im I. Weltkrieg ein.
Frauen und Mädchen wurden in der Heeresmunitionsanstalt Röderau und den reaktivierten Lazaretten dienstverpflichtet.
Der Standortkommandant Oberst Bernhard-Hermann RAMCKE hatte hier seinen Heimatsitz. Er ging im Verlaufe des II.WK als Fallschirmjägergeneral und Wegbegleiter ROMMEL´s in Nordafrika unterdess in die internationale Militärgeschichte ein. Seine höchste Auszeichnung war das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillianten.

1941

Errichtung des Kriegsgefangenenlager STALAG 304 in der Nähe des Jacobsthaler Bahnhofs auf dem Gelände des späteren "TANKODROM".

1943

Im Stahlwerk Gröditz erfolgt die Serienfertigung der schweren 8,8 cm Flak-Geschütze. Sie wurden von nun an direkt vom Gröditzer Werksgelände aus in die Gohrisch-Heide angeschossen.

Fla-Geschützproduktion in Gröditz
Fla-Geschützproduktion in Gröditz

1945

Am 20. April 1945 wird die Zeithainer Umgebung von alliierten Bombern angegriffen, mit dem Ziel die Munitionsfabrik Röderau zu zerstören.

Am 25. April 1945 findet gegen 12:30 Uhr die erste Begegnung sowjetischer und amerikanischer Soldaten am Lindhofgut, westlich von Strehla (Luftlinie ca. 15 km vom TÜP Zeithain) statt. Anschließend fuhr die von den Amerikanern eingesetzte Patrouille unter Führung von 1st Lt. Kotzebue weiter bis zur Elbe, wo ein erstes Übersetzen mit einer Schaluppe von Strehla nach Lorenzkirch (Lorenzwiesen) stattfand.

Nur einige Stunden später setzte man mit einer behelfsmäßigen Schlauchbootfähre insgesamt 7 Jeeps (siehe Bild) vom Typ Willys-Overland direkt von Görzig nach Kreinitz über.

Es trafen die Soldaten der sowjetischen 58. Gardedivision und der Amerikanischen 69. Infanteriedivision zusammen. Das Ende des Krieges war damit in greifbare Nähe gerückt.

WILLYS-JEEP der 69th US Infantry Division mit Schlauchbootfähre übergesetzt.
WILLYS-JEEP der 69th US Infantry Division mit Schlauchbootfähre übergesetzt.
Militärhistorik Zeithain e.V.